3. Thementag “Land schafft Zukunft.” – Wertschöpfung vor Ort

.auße in HHalberstadt: eine Stadt mit 40 Tausend Einwohnern im schönen Harz in Sachsen-Anhalt, grenzend an Niedersachsen und Thüringen. Hier fand am 02. März unser 3. Thementag „Land schafft Zukunft.“ statt, bei dem wir uns inhaltlich mit der Wertschöpfung vor Ort beschäftigt haben.

Ich durfte die Gäste im Namen des Bundesvorstandes begrüßen und endete mein Grußwort  mit der Feststellung: „Sie sind nicht zu Gast bei uns, sondern wir sind zu Gast bei Ihnen – den Menschen von vor Ort“. Aus diesem Gedanken heraus haben wir zahlreiche Persönlichkeiten der Region gebeten ihren Harz mit Bildern vorzustellen. Christian Mokosch – eine der treibenden Kräfte von Halberstadt – führte durch die eindrucksvolle Geschichte der Stadt und erklärte, wieso ihre Einwohner so an ihr hängen. Susan Sziborra-Seidlitz, Landtagsmitglied in Sachsen-Anhalt und aktive Gesundheits- und Krankenpflegerin, sprach über die Situation der Demokratie und des Zusammenstehens in der Region. Rüdiger Neitzke, ein Harzer durch und durch, erzählte vom natürlichen sterben der Bäume im Zuge der Klimakrise. Er betonte aber auch: Der Wald regeneriert sich – wenn man ihn nur lässt! Dietmar Niemierza von der Ölmühle „Huyland GmbH“ ließ von seiner Liebe zum Harz berichten. Von Huyland kammen gleichwohl auch die regionalen Gastgeschenke – der nachhaltige und ökologische Honig sowie das thematisch passende Sonnenblumenöl.

„Land schafft Zukunft.“, heißt miteinander reden.

Daher gab es nicht nur genügend Kaffee- und Kuchen, sondern besonders viele Pausen zum Austausch. Am Vormittag fanden unsere Themenwerkstätten „Energie“ und „Arbeit“, statt. Unter dem Motto „Was ich von dir brauche, ist …“ wurden Bedürfnisse, Wünsche und Anregungen gesammelt und gemeinsam besprochen. Anschließend wurden die Ergebnisse dieser Phase in der größeren Runde abgeglichen und es ging ans zweite Arbeitspaket: die Forderungen und Lösungsansätze.

Susan Sziborra-Seidlitz (MdL), Kathrin Uhlig (MdB) und Viola von Cramon (MdEP) leiteten die Workshops großartig und voller Elan.

Nach dem bereits gedanklich sehr intensiven Vormittag ging der Austausch weiter beim regionalen Mittagstisch. Nach der Mittagspause startete die Auswertung der ersten beiden Werkstätten vor den versammelten Gästen berichteten die Moderatorinnen, was sie als Fachpolitikerinnen aus den Diskussionen mit den regional ansässigen Firmen, Initiativen und Aktiven mitgenommen haben.

Das Thema „Wirtschaft“ begeisterte im Vorfeld so viele, dass diese Werkstatt kurzerhand im großen Saal mit versammeltem Publikum durchgeführt wurde.
Ergebnisse aller Workshops findet ihr hier. Weitere Einblicke gibt es außerdem auf meine Youtube-Kanal.

Pünktlich um 15:30 Uhr startete abschließend unsere hybride Podiumsdiskussion. Nicht nur vor Ort sondern auch online konnten interessierte Gäste dabei sein und ihre Fragen und Anregungen einbringen. Auf dem Podium saßen Bernhard Stengele (Vizeministerpräsident von Thüringen und Minister für Umwelt, Energie und Naturschutz) und Viola von Cramon (MdEP) sowie Dr. Cordelia Polinna und Simon Breth vom Institut für Resilienz im Ländlichen Raum. Getreu des Mottos von „Land schafft Zukunft.“ sollte das Publikum nicht nur beobachten, sondern aktiv teilnehmen können. Daher gab es in der Mitte der Diskussionsrunde einen freien Stuhl der für Gäste frei stand, um ihre Aspekte ins Gespräch einbringen zu können.

Ein breites Themenspektrum wurde diskutiert. Zum oft emotional diskutierten Thema Windräder im Forst hieß es: „Die Menschen sollen auch finanziell etwas abhaben, wenn es da schon steht.“.

Ein weiterer wichtiger Punkt war das Ehrenamt als Pfeiler des kommunalen Lebens. Schließlich waren auch die Lebensbedingungen auf dem Land Thema: „die Menschen wollen hier leben, wollen gerade hier, nicht woanders ihre Kinder großziehen. Aber da kann man sich auch auf den Kopf stellen und es wird nicht gehen, wenn sie Angst vor Anfeindungen haben müssen” sagte Viola von Cramon sehr eindrücklich.

Die breitgefächerte tiefgehende Diskussion war ein wichtiger Überblick über die harten und weichen Bedingungen für gelingende Wertschöpfung vor Ort.

Nach so einem intensiven und vielseitigen Tag blieb uns abschließend bloß einen großen Dank an alle Mitwirkenden und besonders die Gäste, die sich Zeit genommen haben, zu richten. Außerdem geht auch ein Dank an das K6 Seminarhotel in Halberstadt, die mit uns diese Veranstaltung realisiert haben.

Der 3. Thementag war die erneute Bestätigung dafür, dass sich das Engagement und der Einsatz für unsere Ländlichen Räume lohnen.